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Iwett Adieu säge

It’s Nationalpark Time

Die Grenze von Texas nach Arizona überschritten, gilt unser erster Halt dem aus dem Comic „Lucky Luke“ wohlbekannten kleinen Western-Ort Tombstone. An diesem Ort fühlt man sich in eine andere Zeit versetzt, Pferde mit Kutschen fahren durch die Strassen, Schüsse von Revolvern sind zu hören und im Saloon lassen es sich die Western Männer mit Bier und Frau gut gehen.

 

Und auf einmal findet vor den Augen Adi’s eine Strassenschiesserei statt.

 

Auf dem Weg zum Organ Pipe Cactus National Monument fahren wir durch den Saguaro Nationalpark, welcher uns mit seinen von gaaanz klein bis 15 Meter hohen Kakteen einen Vorgeschmack bietet auf das was später folgen sollte. Wir erleben an diesem Abend einen brennenden Himmel, wie man es noch selten erlebt hat.

 

Der Organ Pipe Cactus National Monument Park (auf gut deutsch Orgelpfeifenkaktusnationalmonumentspark – ein neues Lieblingswort von Adi 🙂 ) ist am schönsten über den Scenic Drive zu besichtigen. Der Name kommt von der Form einiger Kakteen, die wie Orgelpfeifen in die Höhe ragen.
Diese Strasse ist allerdings ziemlich holprig und wird nicht für RVs unserer Grösse empfohlen. Wir wollen uns die Fahrt und die Aussicht aber nicht entgehen lassen und denken uns, schlimmer als die Strassen in Alaska wird es nicht sein und wagen den Ritt mit unserem getreuen Schlucki. Die Fahrt lohnt sich auf jeden Fall, die Landschaft mit ihren bis zu 15 Meter grossen Kakteen ist atemberaubend. Die Kakteen sind dabei alle zwischen 1 – 200 Jahre alt. Nach 1 Jahr ist die Pflanze etwa 2 cm gross und nach 100 Jahren etwa 10 Meter. Die Kakteenlandschaft erinnert uns an Westernfilme und lässt uns fast wie echte Cowboys in mitten der Wüste fühlen.


Unser Schlucki überlebt die Fahrt ohne Schaden und bringt uns weiter nach Phoenix. Phoenix liegt im Herzen von Arizona im Tal der Sonne und gehört zu den wenigen Städten, die in jeder der vier grossen nordamerikanischen Sportarten mit einem Team in der höchsten Liga vertreten sind. Leider findet während dieser Tage kein Spiel statt, also entscheiden wir nach einem Spaziergang durch die Innenstadt und einem leckeren Mittagessen weiter zu ziehen.
Nördlich von Phoenix legen wir einen Stopp beim Montezuma Castle ein. Es handelt sich dabei um eine Felsbehausung, die von den Sinagua-Indianern im 12. Jahrhundert erbaut und bewohnt wurde. Die Ruinen sind sehr gut erhalten und auf jeden Fall einen Stopp wert. Interessant ist, dass die Häuser tatsächlich im Fels drin waren und einige hundert (!) Leute beherbergte, dies bis zu 50m die Felswand hoch. Wir tauchen in unseren Vorstellungen ein in die Welt der Indianer…

Auf dem Weg nach Sedona, fahren wir am Bell Rock vorbei. Es ist gerade früher Abend und der rote Stein kommt in der Abendsonne ungemein gut zur Geltung. So lassen wir es uns, obschon der deutlich kühleren Temperaturen hier, nicht nehmen, einige Schattenspiele zu machen.

In Sedona eingetroffen erleben wir ein wunderschön dargestelltes Städtchen inmitten der Wüste im Nirgendwo. Die Landschaft rund um Sedona ist malerisch schön und wir würden in dieser süssen Stadt gerne länger verweilen, doch wir wollen auch zum Grand Canyon hoch. Sedona gilt im Übrigen in vielerlei Hinsicht als der schönste Ort Amerikas.

 

Auf dem Weg nach Flagstaff vertreten wir uns die Füsse im Red Rock State Park und ein weiteres Mal im Slide Rock State Park. An dieser Landschaft können wir uns einfach nicht satt sehen. Der rote Stein umgeben von grün ist ein Anblick, der so ganz anders ist, als alles andere was wir bisher gesehen haben und aus unserer Heimat kennen.

Von Flagstaff sind es noch knapp 75 Meilen bis zum Grand Canyon Nationalpark. Gerade noch genug Zeit um Schlucki winterfest zu machen, denn es wird auf unserem Weg immer kälter und kälter, vor allem nachts belaufen sich die Temperaturen zwischen -15 bis -20 Grad Celsius. Da mag unsere schöne Gasheizung nicht mehr ganz auf kuschlige 21 Grad heizen. Wir marschieren also in den nächstgelegenen Home Depot und rüsten uns aus: mit einem zusätzlichen, kleinen Elektroöfeli sowie Isolationsmatten, die wir eigens zuschneiden, kleiden wir unseren Schlucki aus.

Winterfest und mit voller Vorfreude geht’s zum Naturwunder Grand Canyon. WOW!!! Da fehlen uns die Worte. Das Farbenspiel der atemberaubenden Schluchten, die der Colorado River in vielen Millionen Jahren geschaffen hat, ist einfach unfassbar! Leider kann keine Fotokamara aufnehmen, was die Augen sehen, also können wir euch nur zu einem Bruchteil an dieser Erfahrung teilhaben lassen. Aber wir versuchen’s 😉

Nach dieser unglaublichen Erfahrung wollen wir mehr von Canyons und besuchen am darauffolgenden Tag den Upper Antelope Canyon in Page. Auf der geführten Tour durch den (eiskalten) Canyon lernen wir die Engländerinnen Beth und Kirsten kennen.


Wie sich herausstellt, haben die beiden die gleiche Route in den nächsten Wochen wie wir geplant. So werden wir diese beiden Girls einige Male wieder treffen. Der Antelope Canyon wurde durch Wasser und Wind über Jahrtausende modelliert. Anders als beim Grand Canyon sind diese Motive besser für Fotos geeignet. Die aussergewöhnlichen Formen und das fantastische Farb- und Lichtspiel sorgen für wunderschöne Aufnahmen (gut, beim Grand Canyon waren die Bilder aber auch wunderschön, oder? 😉 )


Bevor wir die Grenze nach Utah überschreiten besuchen wir den Horseshoe Bend. Der Horseshoe Bend ist ein hufeisenförmige Flussschlinge des Colorado River, der gerade kürzlich wieder in einer Fotoreportage zu den schönsten Orten zählt, besonders bei Sonnenuntergang. Von der gewohnten Sicherheit, die die Amerikaner sonst an den Tag legen, ist bei diesem Aussichtspunkt aber gar nichts zu sehen. Keine Absperrung und einfach nichts, obwohl die Felsen 1.2 Kilometer (!) grade steil abfallen. Unfassbar – da wird sogar Adi etwas mulmig beim Posieren fürs Foto, wenn man 20 Zentimeter neben sich einen Abgrund von über 1 Kilometer entgegenblickt.


Nach dieser Mutprobe überqueren wir die Grenze nach Utah und fahren weiter durchs Monument Valley nach Moab zum Arches Nationalpark. Das Monument Valley ist bekannt für seine Tafelberge und diente vielfach als Kulisse für Dreharbeiten der guten Westernfilme. Aufgrund der Abzocke der netten Indianer, denen das Monument Valley mittlerweile zu eigen ist, entscheiden wir, keine Jeep-Tour durch das Valley zu machen, sondern auf eigene Faust durch das Valley of the God zu fahren, welches sich gratis einige Meilen weiter nördlich befindet. Auf der abenteuerlichen Fahrt, bei der wir uns mutig durch überschwemmte Strassen fahren (zur Erinnerung: Wir fahren keinen 4×4 Jeep 😉 ) sehen wir immer wieder die Tafelberge aus den Filmen oder auch Lucky Luke Comics und geniessen die herrliche Wüstenstille.

Kurze Zeit später erblicken wir auch eine herrliche Landschaftskulisse mit Bergen und einem See, der so auch in Alaska vorkommen könnte. Wir halten mitten auf dem Highway an und ein kurzer Spurt zurück zu diesem See gibt uns diese fantastische Kulisse…


In Moab verbringen wir später einen lustigen Abend mit den Engländerinnen Kirsten und Beth, welche wir Tage zuvor in Page beim Antelope Canyon kennenlernten. Wir werden in englische Kartenspiele eingewiesen und tauschen bei Drinks (was denn sonst bei Engländern 😉 ) unsere Reiseerfahrungen aus. Die beiden haben ebenfalls ein enormes Reisepensum vor sich und wir geniessen das fröhliche Beisammensein und schaffen es knapp noch, gemeinsam aufs Bild zu kommen.


Die Tage über Adis 29. Geburtstag (jaja 😉 ) verbringen wir im Arches Nationalpark. Der Park zeichnet sich vor allem durch die zahlreichen bogenförmigen Felsformationen (Arches) aus. Erst wenn ein Mensch daneben steht wird klar, wie gigantisch diese Felsbögen sind. Wir verbringen Adi’s Geburtstag im Arches Nationalpark, der aufgrund der kühlen bis eisigen Temperaturen bereits Schnee auf einzelnen Felsen hat, jedoch der Delicate Arch im Hintergrund genial die Schneeberge durchblicken lässt. Wir packen ein weiteres Mal nach Alaska unsere warmen Kleider aus und gehen in spektakulärer Naturkulisse wandern. Uns lockt es vor allem, zum bekannten Delicate Arch hochzuklettern (der hier von unten schön klein im Bild erkennbar ist).

… Welchen wir auch eine Stunde strengen Kletterns später erreichen…

Im Sommer ist der Arches NP von Touristen nur so überlaufen ist, zu der jetzigen Zeit im Dezember jedoch sehr wenig Leute hat. So lässt sich die spektakuläre Natur einfach noch mehr geniessen. A propos geniessen: Am Geburtstagabend am 6. Dezember gehen wir in einem schönen Restaurant in Moab essen und feiern, welches von Peter und Susi gesponsert wurde. Vielen Dank an dieser Stelle für das saftige Steak inmitten der Wüste.
Weiter geht’s zu einem von Adis weiteren Favorit der Nationalparks um Arizona und Utah: dem Bryce Canyon. Adi hat den Bryce ja bereits einige Male im Sommer besucht, aber den Canyon mit Schnee zu sehen ist auch für ihn eine Premiere. Ein wirklich erstaunlicher Anblick und noch spektakulärer, wir sind fast die einzigen Menschen dort. Zeitnah kommt aber ein Car mit gefühlten 100‘000 Chinesen an, die sich aber gut im Canyon verirren und 30 Minuten später wieder von dannen ziehen, so dass wir weiterhin die phänomenale Naturstille (und den Schnee…!) geniessen können.


Der letzte Stopp, bevor wir in die Stadt der Casinos und Shows in Las Vegas kommen, machen wir im Zion Nationalpark. Anders als bei den anderen Nationalparks, ist der Zion in den Sommermonaten sicher eindrücklicher als im Winter. Nichts desto trotz geniessen wir einen weiteren schönen Tag in der Natur und beim Fahren mit Schlucki durch die engen Tunnel, bei den extra für uns der ganze Gegenverkehr aufgehalten werden muss. Wir müssen in der Mitte der Strasse fahren, damit wir die Tunneldecke nicht mitreissen und somit einen Tunnelsturz auslösen. Ohne jegliche Beleuchtung und Fenstern innerhalb des Tunnels geht’s mit unseren spärlichen Scheinwerfern im Schleichtempo im Tunnel voran. Doch wir ziehen alle „kleinen“ Autos hinter uns her – der Kopf der Schlange zu sein ist auch mal schön 😉 Auch wenn die Schlange diesmal sehr sehr langsam ist.
Und dann heisst‘s für uns „Roll the Dice“ oder „Vegas, Baby“. In Las Vegas findet ein erneutes Wiedersehen mit den Engländerinnen Kirsten und Beth statt. Gemeinsam versuchen wir in den Casinos reich zu werden. Der einzige Gewinner bleibt an diesem Abend Adi, dem im Glückspiel gerade alles gelingt.


Am nächsten Tag besuchen wir eine Show eines Hypnotiseurs, der einige Freiwillige hypnotisiert und wirre Sachen auf der Bühne machen lässt. Wir lachen und wissen immer noch nicht genau, wie stark diese Leute tatsächlich hypnotisiert waren.


Wieder einen Tag später versuchen wir uns weiter in den Casinos und die Gewinnsträhne hält einfach weiterhin an. Wir können in Blackjack gar nicht verlieren, so scheint es uns. Am Abend geht’s mit dem gewonnenen Geld in den Cirque du Soleil – La Mystère.
Dank den Geburtstags-Sponsoren Chanti (aka Jean-Tal), Mathias, Cyrill und Filo dürfen wir uns zum Abschluss unseres Las Vegas Aufenthaltes von David Copperfield bezaubern lassen. Unglaublich spektakulär diese Show! Wir sind Fans!! Leider waren Fotos hier verboten…
Wir verlassen Las Vegas freudig und haben einige tolle Tage hier verbracht, am Ende hielt zwar die Gewinnserie nicht mehr ganz so durch – aber immerhin gehen wir mit einigen hundert Dollar gewonnenem Geld auf unsere Fahrt in Richtung Death Valley und San Francisco, Kalifornien.

Unseren Dank in diesem Bericht gelten den lieben Freunden und Familie, die meinen Geburtstag aus weiter Ferne spezieller machten: Danke für die Glückwünsche und danke an meinen Freund aus Babyzeiten Cyrill, seiner Mutter Filo und an meine Schwester Chanti & Mathias für die Tickets zu David Copperfield. Danke an meinen Götti und Susi für das Geburtstagsessen und Reto für die Frappucinos. Danke an meine Eltern und getreue Grossmutter Ines für die finanzielle Unterstützung zur Reise und lieben Dank an Vreny & Helmut aus Spanien für die freundliche Unterstützung zu unserer Reise. Ein herzliches Dankeschön auch den Las Vegas Casinos für die Gewinn-Spende an unsere Weltreise 😉

 

Weitere phäno-me-nale Bilder der Nationalparks findet ihr hier in der Gallerie… (lasst die Gallerie-Seite 2 Minuten laden, damit die Bilder richtig angezeigt werden und euch ein hin- und herspringen erspart 🙂 )

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