Finde deinen Beitrag

Iwett Adieu säge

Durstig auf der Strecke

Wir wollen nach Alaska! Unser erklärtes Ziel. Also in Vancouver in das Motorhome gestiegen (so langsam wäre ein aufgeweckter Name für unser rollendes Heim fällig…) und ab in die Wildnis. Nun ja, weit kommen wir nicht, denn der Tankpegel schreit liebevoll nach Treibstoff. Verwundernde Blicke tauschen wir uns aus: „Der war doch grad‘ noch voll?“ Nun ja, also auf zur nächsten Tankstelle und in USA/Kanada muss man den Betrag zum Voraus angeben, den man tanken will. Mit 100 CAD, so denken wir, können wir den Tank schon füllen. Aber der Tank ist grösser als unser 100 CAD Schein. Wir füllen gerade mal bis zur Hälfte und da flattert der Schein genüsslich im Winde davon. Nun ja, das war sicher eine teure Tankstelle, wir fahren dann mal weiter und sehen sicher unterwegs eine günstigere Tankstelle.

 
Unterwegs durch die herrlich blütende und grün leuchtende Landschaft, mit himmelblauen oder türkisfarbenen Seen zwischendurch sowie im Hintergrund die durchschimmernden, bläulich scheinenden Berge lassen uns erahnen, dass wir uns langsam in die stille Natur begeben, während wir in Richtung Whistler, BC, dem Winter- sowie Bikesportort düsen.

Whistler Mountains

Herrlich

In Whistler wollen wir eine Nacht verweilen sowie uns von den Schwarzbären inspirieren lassen. Deutliche Worte am Empfang des Campingplatzes, hier in den Staaten und Kanada besser bekannt als „RV (Recreational Vehicle) Park“, zeigen uns die möglichen Gefahren mit den Schwarzbären auf. Da wir uns ab jetzt in den Lebensraum der Bären begeben, muss hier vieles eingehalten werden (kein Abfall herumliegen, kein Essen, keine Unordnung). Ganz anders als Adi sich das gewohnt ist 😉 Dank guter Sorgfalt bleibt der Bärenkontakt, vorerst, aus, obwohl in den Nachbarsplätzen wohl einige in der Dämmerung einen vermeintlichen Bären gesichtet haben sollen. Wie sich herausstellt, wollte Adi aber gerade duschen gehen und hatte sich noch nicht rasiert. Laute Schreie am Abend deuteten aber tatsächlich auf Bären in der Umgebung hin.


Am nächsten Tag überlegen wir uns, ein Downhill-Bike zu mieten. Das Wetter ist aber mit kühlen 13 Grad nicht gerade sehr einladenswert, so entscheiden wir uns, weiter in Richtung Norden vorzupreschen.
Wieder geniessen wir die unglaublichen „stunning views“ auf der Fahrt in Richtung Williams Lake, unserer nächsten Etappe. Ca. 400 km fahren wir, die Strassen aber schlängeln sich durch die Natur, so dass meist nur eine Höchstgeschwindigkeit von 60km/h erlaubt sind, welche wir auch meist mit unserem Motorhome nur knapp erreichen können. Leider spart der Weg keinen Sprit, da wir viel in die Höhe fahren, um danach wieder runter zu düsen. So kommt es, dass wir jetzt einen nächsten grossen Tankstopp einlegen und für 150 CAD tanken. Und tatsächlich, wir füllen die restlichen ¾ des Tanks auf.

 
In Williams Lake übernachten wir auf einem sehr günstigen Campingplatz mit dem schönen Namen Will-Yum RV, der wohl gerade von einer Mückenplage heimgesucht wird. Nur schon 2 Minuten im Registration Office bringen uns neue Mückenstiche ein – aber wir wissen Abhilfe aus der Schweiz:

ANTI-BRUMM – und es brummt nicht mehr um dich herum!

Super Name, aber wir wollen dank free WiFi endlich einige Bilder auf unsere Webseite hochladen. Leider müssen wir zum wiederholten Mal feststellen, dass die Geschwindigkeit nicht nur der Strassen eher tief ist, sondern auch des Internets… So lässt sich nicht einmal ein Bild hochladen, da es immer abbricht. Schade – aber wir werden’s weiter versuchen, um euch ein wenig an unserer Aussicht teilhaben zu lassen.

 
Nächster Halt ist das 250km weiter entfernte Prince George. Hier können wir uns entscheiden, über einen schönen Interstate in Richtung Alaska zu cruisen, oder aber in Richtung Dawson Creek abzubiegen, um dort auf dem im zweiten Weltkrieg erbauten Alaskan Highway durchzustarten. Wir wollen uns diese geschichtliche Gelegenheit natürlich nicht entgehen lassen, und fahren nach Dawson Creek, wo Mile 0 des Alaskan Highway ist. Der Alaskan Highway wurde 1942 innerhalb von nur knapp 9 Monaten vom amerikanischen Militär erbaut, als sie nach dem Angriff auf Pearl Harbour feststellen mussten, dass keine Landverbindung nach Alaska, ihrem nördlichsten Territorium, besteht. Der Bau war spektakulär, denn es galt, die winterliche Kälte von Alaska bei -30 Grad mit dem Permafrostboden, sowie die sommerliche Hitze von über 40 Grad und staubtrockenen Böden zu überwinden.

 
Auf dem Weg haben wir unsere erste Schwarzbären-Begegnung, und gleich 3x (darum auch der Name a3n), jedoch erstmal nur aus dem Motorhome heraus…

 
In Dawson Creek mit dem letzten Tropfen Sprit auf dem „Mile 0 RV Park“ eingetroffen, lernen wir unsere ersten kanadischen Reisende aus Calgary kennen, Debbie und Glenn. Nach kurzem Chat laden die zwei uns in ihren Wohnwagen zu einem typisch kanadischen Drink, Rye Coke und Margaritha ein. Wir finden ja, dass unser Gefährt mit 30 Fuss (knappe 10m) schon gross ist, aber deren Wohnwagen schlägt unser Motorhome um Längen mit 40 Fuss und mit ausfahrbaren „Slide-Outs“ vergrössern sie ihre Räumlichkeit in die Breite, so dass ein richtiges Wohnzimmer sowie Schlafzimmer entsteht. Die zwei geben uns im Gespräch wertvolle Tipps zur Weiterreise, die Glenn aus seiner Trucker-Zeit noch gut kennt, sowie auch Tipps für die Strecke zurück in Richtung Calgary.

 
Gewissenhafte Lucky Luke und aufgeweckte Dagobert Duck-Leser wissen spätestens jetzt natürlich, dass nun die Zeit mit den Goldsuchern am Yukon und Klondike mit dem unberechenbaren Wetter, den langen Tagen sowie der Wildnis mit den Schwarzbären und Grizzly’s beginnen wird. Wir sind gespannt!
Einen Dank in diesem Bericht gilt dem Erfinder von ANTI-BRUMM, Eduard Vogt, für seine gelungene Mischung aus dem Jahre 1972 sowie an Debbie & Glenn für ihre wertvollen Tipps und das Rye Coke/Margharitas.

 
…und das Motorhome hat weiter Durst…and the journey goes on…

2 Comments

  • Roger Keller sagt:

    Hoi ihr zwei,

    das geht ja schon abenteuerlich los! Ich hoffe es geht im gleichen Stil weiter und freue mich auf weitere schöne Fotos. Weiterhin viel Spass und liebe Grüsse
    Roger

  • adi sagt:

    Hallo Roger

    Cool bist du auf unserer Seite!

    Ja, tatsächlich! Und es passiert jeden Tag was… Der nächste Bericht folgt dann hoffentlich in 1-2 Tagen von Whitehorse oder Dawson City aus.

    Geniess das Tennisspielen – freue mich auf nachher wieder 😉

    Adi & Yvette

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Wir sind weltweitweg seit

Du kannst unseren Blog via E-Mail abonnieren


Warning: Declaration of Jetpack_IXR_Client::query() should be compatible with IXR_Client::query(...$args) in /home/httpd/vhosts/kernassistance.ch/weltweitweg.ch/wp-content/plugins/jetpack/vendor/automattic/jetpack-connection/legacy/class-jetpack-ixr-client.php on line 54

Gib Deine E-Mail-Adresse an, um diesen Blog zu abonnieren und Benachrichtigungen über neue Beiträge via E-Mail zu erhalten.

Neueste Beiträge